30 Jahre
Am 15. Juni 2019 feierten die Mitglieder
mit einem deftigen Grillabend das 30-jährige Bestehen des Skatclubs.
Ab wann in Straubing organisiert Skat gespielt wurde, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Tatsache ist,
dass Anfang der 70-er Jahre in Straubing der Skatclub 18-Weg gegründet wurde.
Aus diesem Skatclub entstand dann 1973 der Skatclub Skatfreunde Straubing. Aktives Mitglied
im Skatclub Skatfreunde Straubing war unter anderem Gerhard Becker.
Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Jugendliche (geworben und gefördert hauptsächlich von Gerhard Becker)
das Skatspiel aktiv lernen und spielen wollten und aufgrund interner Meinungsverschiedenheiten
im Skatclub Skatfreunde Straubing, kam es am 01.04.1989 auf Betreiben von Gerhard Becker
zur Gründung des Skatclubs Gäuboden Straubing.
Gründungsmitglieder neben Gerhard Becker waren Markus Becker, Martin Botzler, Martin Hiendlmayer,
Claudia Mzyk, Otto Sachs und Werner Schuster. Der 1.Vorsitzende des neuen Clubs war Gerhard Becker.
Zum 1. Kassierer wurde Otto Sachs gewählt, der als einziger auf eine 30-jährige Mitgliedschaft zurückblicken kann
und dieses Amt auch 30 Jahre innehaben sollte.
In den 30 Jahren des Bestehens hatte der Club insgesamt fünf erste Vorsitzende:
Gerhard Becker von 1989 bis 2004, Frank Lamprecht von 2004 bis 2008, Günter Boeckel (kommissarisch)
von 2008 bis 2010, Dieter Stechl von 2010 bis 2012 und Klaus Holland (seit 2012).
Kontinuität zeigte der Club was das Spiellokal angeht. In den ersten fünf Jahren
spielte man in der Postsportgaststätte, seitdem in der Keglerhalle.
Gesellschaftliche Aktivitäten entwickelte der Club insbesondere in der „zweiten Hälfte“ seines Bestehens
durch Clubausflüge (bisher zweimal) und Volksfestbesuche.
Erfolge hatte der Club in den vergangenen 30 Jahren sowohl im Einzel-, Tandem- als auch Mannschaftsbereich zu verzeichnen.
Im Jahr 2002 wurde Marianne Köll mit der damaligen Damenmannschaft der VG Deutsche Meisterin in der Damenbundesliga,
was zweifellos der größte Erfolg für ein Clubmitglied darstellte.
Im Einzelspielbereich konnten sich folgende Spieler für die Deutsche Einzelmeisterschaft qualifizieren:
Lothar Buchholz (1994), Marianne Köll / Kirmeier / Holland (1997, 2008, 2009, 2012, 2014, 2015 und 2017),
Günther Boeckel (2006 und 2007) sowie Albert Alt (2015).
Im Bereich Tandem fuhren zur Deutschen Meisterschaft Kirmeier / Holland M. / Holland K. (2011, 2014 und 2018)
und Holland K. / Weber (2016).
Die bislang einzige Qualifikation zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft gelang 2016
in der Besetzung Alt, Holland K., Holland M., Weber.
Bayerische Meistertitel verzeichnete man bei den Damen in Person von Marianne Kirmeier / Holland (2009, 2015 und 2017).
Zahlreiche Titel gab es sowohl im Einzelspielbereich Damen und Herren
sowie im Tandem- und Mannschaftsbereich in der Verbandsgruppe, deren Aufzählung den Rahmen aber sprengen würde.
Im Ligabetrieb konnte der Club bis 2008 nur zwei Jahre (2003 und 2005) in der Landesliga mitspielen, ansonsten
verharrte man in der untersten Spielklasse.
Ab 2008 ging es dann sichtlich aufwärts. In 2008 gelang der erneute Aufstieg in die Landesliga und nur zwei Jahre später
dann der Aufstieg in die Oberliga. Wiederum zwei Jahre später in 2012 erreichte man den Aufstieg in die Regionalliga
und mehr als überraschend gelang in 2013 der Durchmarsch in die 2. Bundesliga.
Dort musste man 2014 aber wieder den mehr als unglücklichen Abstieg in Kauf nehmen.
Bis 2018 konnte man sich in der Regionalliga halten, in 2019 spielt man in der Oberliga.
Ein weiterer Höhepunkt im Clubleben war die Ausrichtung der Deutschen Einzelmeisterschaft im Jahr 1998
in der Joseph-von-Fraunhofer-Halle in Straubing . Die Vergabe nach Straubing ist entscheidend zurückzuführen
auf das Engagement von Gerhard Becker. Organisatorisch wurde das Turnier nicht zuletzt durch den Einsatz
der damaligen Clubmitglieder ein voller Erfolg.
Im Verlauf der Clubgeschichte nicht ausbleibend war, dass einzelne Clubmitglieder während ihrer Mitgliedschaft
verstorben sind. Insgesamt starben acht Mitglieder während der Zeit ihrer Mitgliedschaft, als letzter in 2018 Alois Eherer.
Insgesamt acht verschiedene Clubmeister gab es in 30 Jahren des Bestehens:
Werner Schuster (3x), Gerhard Becker (3x), Franz Pitzlbacher (1x), Lothar Buchholz (3x), Franz Schatton (3x),
Marianne Köll (3x), Christian Weber (6x), Günther Boeckel (1x), Marianne Kirmeier (3x),
Marianne Holland (4x) und Michael Wedde (1x)
Derzeit zählt der Club 24 aktive Mitglieder, wobei gut die Hälfte davon regelmäßig an den Spielabenden teilnimmt.
Ältestes Clubmitglied im Deutschen Skatverband ist Günther Boeckel (seit 1956), ältestes Club- und Gründungsmitglied
ist Otto Sachs (seit 1989).
Was bleibt als Ausblick? Ohne Zweifel wird der Club in 30 Jahren in seiner derzeitigen Form nicht mehr bestehen.
er derzeitige Altersdurchschnitt beträgt 63,5 Jahre.
Auch wenn das Skatspiel, das auf eine über 200-jährige Geschichte zurückblicken kann, meiner Meinung nach
nicht vollends aussterben wird, so werden sich die Spielaktivitäten in Zukunft vermehrt auf den Online-Bereich konzentrieren.
Auch wenn es sicherlich auch in den nächsten 10 Jahren Offline-Meisterschaften geben wird,
wird es personell aufgrund der Altersstrukturen in den Clubs und damit in der Folge bei den Meisterschaften „enger“,
was bedeutet, dass in Zukunft vermehrt Clubs ihren Spielbetrieb einstellen müssen bzw. benachbarte Clubs
ihre noch vorhandenen Kräfte bündeln werden müssen.
Es bleibt für den Skatclub Gäuboden Straubing die Hoffnung, dass auch in Zukunft „jüngere“ Spielerinnen oder Spieler
für den Club „gewonnen“ werden können, ansonsten wird spätestens in 10 Jahren ein Umbruch erfolgen.
Christian Weber